"Ich kenn mich jetzt nicht mehr aus,
Frau Lehrerin" so hat mich heute in der ersten Stunde eine Schülerin empfangen.
"In der Bibel steht, dass Gott die Welt erschaffen hat. Und in Geschichte lernen wir nun, dass sich nach dem Urknall alles ganz langsam entwickelt hat. Was stimmt jetzt wirklich?"
Hilfe, Stoßgebet gen Himmel. Wie reagiere ich richtig? R. ist ein sehr nachdenkliches Mädchen. Sie und ihre Eltern sind in einer Freikirche. Sie ist zum Religionsunterricht angemeldet.
Erinnerungen kommen in mir hoch, Erinnerungen an meine Ausbildungszeit. Ich bin nach Wien gekommen und war der Meinung, eh schon fast alles zu wissen. Mir war klar, dass die Bibel wortwörtlich zu nehmen ist. Jemand, der den biblischen Schöpfungsbericht nicht als Tatsache nimmt, der kann nicht richtig sein.... Dann wurden wir u.a. mit der "Historisch kritischen Methode" konfrontiert. Lehrer sagten uns wortwörtlich "Wir müssen euch euren Kinderglauben austreiben!"
Wie reagieren 18jährige darauf? Indem sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehren - das hab ich getan!
Wie oft denke ich jetzt noch an die Zeit zurück, wie viel konstruktiver ich die Zeit damals verbringen hätte können.....
Im Lauf der Jahre habe ich vieles dazu gelernt. Mein "Kinderglauben" hat sich geändert. Vieles sehe ich anders als damals.
Geblieben ist mir das große Vertrauen auf Gott, dass ich weiß, er meint es gut mit mir. Dass ich mich drauf verlassen kann, dass ER die Welt erschaffen hat - wie auch immer.
Und geblieben ist mir auch der Wunsch, Kindern respektvoll zu begegnen. Nein, nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen. Menschen, die ein anderes Bibelverständnis haben als ich.
Und so versuche ich, R. zu erklären, dass die Bibel für mich kein wissenschaftliches Buch ist, sondern ein Buch, das uns helfen will, Gott zu verstehen. Ein Buch, das in Bildern spricht.
Wissenschaft kann für mich eine Seite der Medaille sein, der Glaube an Gott die andere Seite.
Ich weiß nicht, ob R. mich verstanden hat. Mir ist es einfach so wichtig, dass sie nicht einfach sagt: "Alles, was wir in Geschichte lernen ist ein Blödsinn" oder "Jetzt glaub ich nicht mehr an Gott, denn die Wissenschaft sagt was anderes!"
In der Pause habe ich dann noch ein gutes Gespräch mit R.s Geschichtelehrerin, erzähle ihr von den Gedanken, die sich R. macht. Meine Kollegin reagiert total verständnisvoll. Sie wird dran denken, wenn sie wieder über dieses Thema sprechen.
Ich bin schon neugierig, ob R. nächste Woche noch einmal darüber sprechen möchte.
Religionsunterricht ist spannend!
"In der Bibel steht, dass Gott die Welt erschaffen hat. Und in Geschichte lernen wir nun, dass sich nach dem Urknall alles ganz langsam entwickelt hat. Was stimmt jetzt wirklich?"
Hilfe, Stoßgebet gen Himmel. Wie reagiere ich richtig? R. ist ein sehr nachdenkliches Mädchen. Sie und ihre Eltern sind in einer Freikirche. Sie ist zum Religionsunterricht angemeldet.
Erinnerungen kommen in mir hoch, Erinnerungen an meine Ausbildungszeit. Ich bin nach Wien gekommen und war der Meinung, eh schon fast alles zu wissen. Mir war klar, dass die Bibel wortwörtlich zu nehmen ist. Jemand, der den biblischen Schöpfungsbericht nicht als Tatsache nimmt, der kann nicht richtig sein.... Dann wurden wir u.a. mit der "Historisch kritischen Methode" konfrontiert. Lehrer sagten uns wortwörtlich "Wir müssen euch euren Kinderglauben austreiben!"
Wie reagieren 18jährige darauf? Indem sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehren - das hab ich getan!
Wie oft denke ich jetzt noch an die Zeit zurück, wie viel konstruktiver ich die Zeit damals verbringen hätte können.....
Im Lauf der Jahre habe ich vieles dazu gelernt. Mein "Kinderglauben" hat sich geändert. Vieles sehe ich anders als damals.
Geblieben ist mir das große Vertrauen auf Gott, dass ich weiß, er meint es gut mit mir. Dass ich mich drauf verlassen kann, dass ER die Welt erschaffen hat - wie auch immer.
Und geblieben ist mir auch der Wunsch, Kindern respektvoll zu begegnen. Nein, nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen. Menschen, die ein anderes Bibelverständnis haben als ich.
Und so versuche ich, R. zu erklären, dass die Bibel für mich kein wissenschaftliches Buch ist, sondern ein Buch, das uns helfen will, Gott zu verstehen. Ein Buch, das in Bildern spricht.
Wissenschaft kann für mich eine Seite der Medaille sein, der Glaube an Gott die andere Seite.
Ich weiß nicht, ob R. mich verstanden hat. Mir ist es einfach so wichtig, dass sie nicht einfach sagt: "Alles, was wir in Geschichte lernen ist ein Blödsinn" oder "Jetzt glaub ich nicht mehr an Gott, denn die Wissenschaft sagt was anderes!"
In der Pause habe ich dann noch ein gutes Gespräch mit R.s Geschichtelehrerin, erzähle ihr von den Gedanken, die sich R. macht. Meine Kollegin reagiert total verständnisvoll. Sie wird dran denken, wenn sie wieder über dieses Thema sprechen.
Ich bin schon neugierig, ob R. nächste Woche noch einmal darüber sprechen möchte.
Religionsunterricht ist spannend!
lisi61 - 7. Okt, 20:05