Donnerstag, 12. März 2009

Welch ein Glück,

dass es heute eine Dienststellenversammlung für alle LehrerInnen aus dem Bezirk gegeben hat!

Nur für die, die die Schulpolitik ins Österreich nicht so begleiten: Unsere liebe Frau Minister hat den LehrerInnen über die Medien ausrichten lassen, dass sie ab Herbst 2 Wochenstunden mehr unterrichten müssen.....

http://derstandard.at/?url=/?id=1234508509829%26sap=2%26_pid=12243145

Dass die LehrerInnen sich das nicht gefallen lassen, ist verständlich.

OK, als heute, 12.00 Uhr Dienststellenversammlung. Für mich optimal! Warum? Ich treffe auf einem Fleck alle meine 15 Direktorinnen und Direktoren!
Einige haben das mail schon gelesen, das über meinen vorzeitig beendeten Krankenstand informiert, andere schauen mich an, als sei ich vom Tod auferstanden...... "Bist du nicht am Operationstisch?"

Jedenfalls wissen nun alle Bescheid, dass ich noch einmal 2 Wochen unterrichten darf und dann erst unters Messer komme......

Und ich merke, ich freu mich richtig auf morgen, auf die Kinder!

Mittwoch, 11. März 2009

War wohl noch nicht der Zeitpunkt zum zurücktreten.........

....... Ich komme heute ins UKH - und muss mir sagen lassen,dass sie mich "leider, leider" wieder heim schicken müssen..... Es sind so viele Akutfälle, dass ich nicht mehr unterzubringen bin...... Nächster Termin ist der 30. 3.

Im Moment bin ich wie unter Schock. Nicke zu allem, was gesagt wird, die Ärzte bedanken sich bei mir, dass ich das alles so verständnisvoll aufnehme......

Draußen ist ein herrlicher Frühlingstag - es wäre eigentlich schön, jetzt in Ruhe spazieren zu gehen.... Aber in meinem Hirn laufen die Gedanken Amok.

* wieder allen Schulen bescheid geben
* alle VertreterInnen informieren
* nun geht sich die Kur nicht aus - 2 Wochen nach der OP ist zu früh.
* usw. usw.

Eine liebe Freundin gibt mir Asyl, lässt mich mal richtig wieder "zu mir" kommen.

Dann die Heimfahrt - irgendwie kommt mir alles sehr unwirklich vor.

Daheim hänge ich mich ans Telefon. Und es geht tatsächlich, die Kur um 2 Wochen nach hinten zu schieben. Halleluja!

Die Schulen werden vom Schulamt verständigt - brauche auch nicht ich zu machen. Halleluja!

Wenn ich in den Kalender schaue, sehe ich, dass ich bis zum 30. 3. mehr als 2 Wochen ohne Termine habe. Halleluja!

Es wird was Gutes haben, davon bin ich überzeugt!

Dienstag, 10. März 2009

Nun trete ich einen Schritt zurück.......

..... und stelle fest, dass die Welt sich auch ohne mich weiterdreht..... ;)

Wie ich zu dieser großartigen Erkenntnis komme? Heute war ich das letzte Mal für 7 1/2 Wochen schulisch unterwegs.
Morgen geht es ins Krankenhaus, mein Finger wird aufgeschnipselt und die Zyste oder "wasauchimmeresist" rausgeholt, mit körpereigenem Knochenmaterial aufgefüllt und wieder zu gemacht.
Dann bin ich mal für einige Zeit linkshändig. Und damit auch ziemlich unbrauchbar!

Nach den Osterferien sollte die Wunde soweit verheilt sein, dass ich auf Kur fahren kann. Darauf freu ich mich schon ganz besonders.

Die letzten Wochen waren total stressig (Von meinen 20 Stunden an 15 Schulen werden 15 von 5 verschiedenen KollegInnen vertreten, jeder und jedem musste ich eine Liste machen mit allen wichtigen Dingen. In den anderen Schulen musste der RU für die Zeit abgesagt werden........) , aber jetzt kehrt Ruhe ein.
Und was ich mir wirklich vorgenommen habe ist, dass ich mich jetzt auch gedanklich wirklich von der Schule und auch der Pfarrgemeinde fernhalten möchte. Ich glaube, dass mir das wirklich einmal ganz gut tut. Wobei ich heute noch merke, wie mir alles im Schädel rund geht - ich überlege, ob ich eh alles gut durchorganisiert habe..... Aber das muss ich jetzt loslassen.

Die Welt dreht sich auch ohne mich!

Welch ein Glück! :)

Samstag, 28. Februar 2009

Der Februar ist schon fast vorbei......

.....und es gibt keinen Beitrag! Eine Schande. Dabei hätte ich so viel zu erzählen.
Besonders betroffen gemacht hat mich die Erzählung einer Freundin, die auch Religionslehrerin ist und so wie ich viele Schulen auch nur 14tägig betreut.
Nach den Ferien kommt sie zum ersten Mal wieder in eine Klasse, es wird über weinen gesprochen - und ein kleiner, 7jähriger Stöpsel erzählt, dass er geweint hat, wie seine Mama gestorben ist.
Meine Kollegin ist völlig konsterniert, sie hat die Mama beim letzten RU selbst noch gesehen! Ist allerdings durch die Ferien und wegen eines Skitages schon länger her. Sie fragt noch einmal nach und erfährt dann, dass der Bub die Mutter tot aufgefunden hat, als er von einem Rodelausflug mit seinem Vater zurück gekommen ist...... Hirnblutung.
Meine Freundin hat trotz ihres Schocks super reagiert. Sie hat den Buben reden lassen und dann auch zeichnen lassen. Sie meint, es hat ihm einfach gut getan.

Natürlich stellte ich ihr die Frage, warum sie von der Klassenlehrerin nicht informiert worden sei! Die hätte gedacht, dass da eh bekannt sei......

Ja, Flexibilität und Empathie sind in unserem Job sehr gefragt!

Ich habe diesen Monat viele spannende Stunden mit Kindern erlebt - einige Bilder will ich nicht vorenthalten.

100_2218

100_2231......

Zweimal das Geburtstagsfest für Isaak. Die kleiner Gruppe hat das Fladenbrot mit großer Begeisterung verspeist. Die anderen haben es eher verschmäht.... Auch als RL kann ich es wohl nicht allen recht machen!

In den kommenden 2 Monaten werde ich längere Zeit im Krankenstand und auf Kur sein. Viele meiner Stunden werden vertreten, es gibt aber leider auch einige, für die keine Vertretung gefunden wurde.

Am Donnerstag hatte ich eine Gruppe bereits zum letzten Mal vor meiner OP. Ich erzählte ihnen, dass ich jetzt längere Zeit ausfalle - noch bevor ich ausreden konnte, zeigte F. auf und fragte schon ganz aufgeregt: "Müssen wir dann in die katholische Religion gehen?" "Nein, es entfällt!" "Juchu!!!!!" entfährt ihm. Dann auf einmal schlägt er sich die Hand vor den Mund und sagt: "Nicht dass du denkst, dass ich dich nicht mag. Aber ich bin so froh, dass wir nicht in die katholische Religion gehen müssen....!"
Er ist ja oft wirklich schwierig, aber andererseits oft so spontan und lieb!

Besonders gefreut hat mich, dass mir eine Direktorin gestern gesagt hat "Du wirst mir abgehen!" Auch mir werden die vielen netten Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich arbeite, abgehen - und natürlich die Kinder. Aber zum Glück ist es nur auf Zeit!

Freitag, 30. Januar 2009

Freitag!

Große Aufregung in der 2. Stunde. Ich habe den Kindern erzählt, dass wir heute nicht in unser Religionskammerl gehen, sondern in den Keller in die Küche. Wir werden kochen!
Mit Begeisterung werden Karotten und Lauch geschnitten, ein guter Linseneintopf wird zubereitet.

sven

sarah-und-anna

mario-und-matthias

Während die Linsensuppe im Schnellkochtopf vor sich hin kocht, erzähle ich den Kindern die Geschichte, wie Esau seinem Bruder Jakob für eine Linsensuppe sein Erstgeburtsrecht verkauft.

Dann kosten wir unsere selbstgekochte Suppe.

suppe

Nur einem der Kinder schmeckt sie nicht, die anderen hauen voll rein!

jasmina-sarah-anna

Am Spätnachmittag steigt die "Ultimative Winter-Beach-Party".
Zur Jungschar sind 19 Mädels und Buben gekommen, dazu noch ein paar Jungmitarbeiter. Und alle haben sich an die "Kleidungsvorschriften" gehalten!

tobias-christina-david

die-ganze-Bande

2 Stunden Musik, Spiele, Spaß und gute Laune. Zum Abschluss noch eine kurze Phantasiereise..... Gott ist immer für dich da!

Dann gibts eine Jause und anschließend geht es wieder ab in die Kälte.... Schichten werden angezogen - im Raum wird die Heizung abgedreht.....

Es war ein toller Tag - es war ein voller Tag. Ich habe keine Stimme mehr, aber ich bin glücklich!

Mittwoch, 28. Januar 2009

Außerirdische!

Wieder einmal alles tief verschneit - natürlich wieder an einem Mittwoch. Doch diesmal erreiche ich alle Schulen ohne Probleme.

In der ersten Stunde arbeiten wir weiter ökumenisch an der Mosegeschichte. Mit großer Begeisterung hören sich die Kinder die Erzählung der Geschichte an. Sie hängen an den Lippen, als wir ihnen die mutigen Hebammen Shifra und Pua vorstellen. Sie zittern mit um das Leben des kleinen Buben, sind ganz begeistert, als sie erfahren, dass die Tochter des Pharaos sich des kleinen Bubens annimmt.
Und wie cool das ist, dass die eigene Mutter dann die Amme des Buben sein darf!!!

In der anderen Schule ist Abraham dran. Wir erinnern uns zurück, wie er es geschafft hat, mit Lot im Frieden zu leben.
Die Kinder verstehen sehr gut, dass Abraham manchmal den Mut verliert und das Gefühl hat, Gott hat auf das Versprechen, ihm einen Nachkommen zu schenken, vergessen.
Dann stellen wir uns gemeinsam Abraham vor - wie er unter dem Sternenhimmel steht und Gott zu ihm sagt: "Zähl die Sterne! So zahlreich werden deine Nachkommen einmal sein!"
Anschließend malen wir ein Bild, die Kinder sollen möglichst viele Sterne auf den Himmel zeichnen.
Während die Kinder konzentriert malen, meldet sich plötzlich L. "Du, Frau Lehrerin, die Außerirdischen haben genau das gleiche Bild gemalt!"
Ich schau sie etwas verwundert an. Daraufhin bessert sie sich aus: "Ach so, ich hab mich verredet, die Katholischen hab ich gemeint!!!"

Ja - und am Nachmittag habe ich mit einer "außerirdischen" Referentin ein Seminar, zum Thema "Frauen in der Bibel".

Einfach "außerirdisch" gut!!!!

Mittwoch, 14. Januar 2009

Schnee!!!

In der Früh komme ich noch recht gut über unseren Garagenhügel rauf.

Die erste Stunde ist in meiner kleinsten Schule. Eine zweiklassige Schule, mit einer meiner Lieblingskolleginnen!
Während der ganzen Adventszeit haben wir die Stunden gemeinsam gemacht, auch letzten Mittwoch haben wir noch gemeinsam über die Weisen aus dem Morgenland gearbeitet.
Heute in der Früh begrüße ich D. und sage zu ihr: "So, ab heute müssen wir uns wieder trennen!" Sie sagt: "Ja, ich fange heute mit Mose an!" Ich starre sie an, fange an zu lachen: "Ich fange heute mit Mose an!"
So werden wir die gute ökumenische Zusammenarbeit weiterführen!

Während dieser 1. Stunde wird das Auto von einer Schneeschicht über fast 5 cm bedeckt.... Zum Glück hat mein Liebster vorgesorgt und ein ordentlicher Bartwisch ist im Auto, so ist das Abwischen ein Kinderspiel

Schnell nach Hause - da hole ich die ´Torte ab, die ich gestern noch schnell gebacken habe. Heute gibt es in der großen Pause einen Geburtstagsumtrunk von den Dezember und Jännergeborenen. Da bin ich auch beteiligt.

Es wird angestoßen, wir schnabulieren Brötchen, unterhalten uns, immer wieder fällt das Wort "Pension".... Da wird mir schon bewusst, dass es eigentlich ein seltsamer Fall ist, dass ich mit meinen - nur mehr knapp drei Jahren - bis zum Fünfziger zu den absoluten Youngsters im Lehrerkollegium gehöre!
Nur eine Kollegin ist jünger als ich!!! In ein paar Jahren wird es unweigerlich einen LehrerInnenmangel geben......

Weiter gehts in die nächste Schule. Es schneit, wieder heißt es "Auto abputzen und abkratzen".
Die nächste Schule liegt ein bisschen am Berg.....
Ich fahre vorsichtig durch die Unterführung, dann würde ich Schwung brauchen, den man mit dem vorsichtig fahren leider nicht hat.... So komme ich - Stoßgebete gen Himmel schickend - bis fast hinauf. Es fehlen vielleicht noch 10 m.
Dann stehe ich. Zum Glück stehe ich und rutsche nicht!
Aber - ich muss wieder zurück. Also heißt es, zurück fahren. Das liebe ich besonders..... Meine Koordinationsprobleme werden mir dabei immer besonders deutlich!

Aber es gelingt mir ohne irgendwo reinzurutschen, ich find auch noch einen Platz, wo ich das Auto unbesorgt parken kann und laufe dann schnell zur Schule rauf.
Es geht sich gerade noch aus.
Zuerst muss ich mal mit den SchülerInnen diskutieren. Ich starte nämlich das Lernfeld "Abraham" und da wollen mir die beiden Viertklässlern weismachen, dass wir das schon gemacht hätten!!!!
Ich bin etwas verwirrtt, daheim aber stellt sich heraus, dass ich dieses Lernfeld mit diesen Kindern noch nicht bearbeitet habe!
Ich bin zwar chaotisch, aber doch nicht so!

Nach der Stunde gelingt es mir relativ problemlos, mein Auto zu wenden. Nun muss ich nur mehr in meine Stammschule fahren, da gibts ebene Parkplätze....
Meine Nachmittagsstunde ist wieder sehr intensiv und interessant.

Nach einem Krankenbesuch bei einer lieben Kollegin, der es zum Glück wieder recht gut geht, komme ich gegen 17.15 wieder in die Nähe der Wohnung.
Die letzte Hürde ist noch unser Hügel. Es geht perfekt, bis wieder mal ca. 30 m vor dem Ziel.
Ein riesiger Schneepflug versperrt mir die Einfahrt. Schnell rufe ich meinen Liebsten an: "Bitte komm raus, rette mich....!"
Aber ich kann die Rettung nicht erwarten, der Schneepflug kommt - in für mich bedrohlich schnellem Tempo - auf mich zugefahren. Der Fahrer winkt mir lapidar zu: "Zurückfahren!"

Schon wieder!!!!! Und verschärft - bei Dunkelheit...... Stoßgebete - ein gegnerisches Auto taucht auch noch auf.... Aber ich rutsche nicht rein, ich schaffe es, in die Seitenstraße reinzufahren. Dort stelle ich unser braves Auto ab. Und von dort lasse ich mich retten.
Welch ein Glück, dass ich so einen Ritter daheim habe!!!!

Samstag, 10. Januar 2009

Beate

Beate

Gestern nachmittag fand das Begräbnis von Beate statt. Ich konnte nicht dabei sein, weil es über 200 km entfernt ist und es sich mit meinen Unterrichtszeiten nicht ausging.

Beate hat mit mir vor 25 Jahren die Ausbildung zur Religionslehrerin und Gemeindepädagogin gemacht. Seither haben wir Absolventinnen uns regelmäßig getroffen, seit 15 Jahren jährlich.

Vor drei Jahren hatte Beate eine harmlose Bauch-OP, ein Jahr später wurden Metastasen in der Lunge festgestellt.
Seither kämpfte sie. Ich bewunderte sie, sie war so tapfer, so positiv.

Vor 4 Monaten beim letzten Klassentreffen sagte sie: "Ich weiß, dass meine Krankheit unheilbar ist. Aber ich bin für jeden Tag dankbar, den ich noch leben darf!"

Am 5. 1. ist Beates irdisches Leben zu Ende gegangen.

Während des Begräbnisses hörte ich eine CD mit Spirituals, die Texte haben mich ganz neu angesprochen:


1. Soon and very soon, we are going to see the King (3 times)
Hallelujah! Hallelujah! We're going to see the King.

2. No more crying there, we are going to see the King (3 times)
Hallelujah! Hallelujah! We're going to see the King.

3. No more dying there, we are going to see the King (3 times)
Hallelujah! Hallelujah! We're going to see the King.




Beate hat ihr Ziel erreicht. Das Weinen, der Schmerz, die Not haben für sie aufgehört.

Ihre Familie tut mir so leid. Auch wenn die Mädels schon volljährig sind, wird ihnen die Mama furchtbar abgehen.
Ich kann nicht mehr tun, als ihnen schreiben und sie im Gebet begleiten.
Aber das will ich tun!

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